Es war der letzte Spieltag in der Kreisoberliga und es stand bereits seit Samstag fest, dass Eiche Branitz auch bei einem Sieg als Drittletzter der Staffel in die Kreisliga absteigen wird. Die Regelungen des Fussballverbandes sehen es vor, dass bei einem Abstieg von zwei Mannschaften aus der Landesklasse in dieselbe Kreisoberliga, eben aus dieser drei Mannschaften anstelle von normalerweise zwei Mannschaften absteigen werden.

Eine minimale Chance die Klasse zu halten bestand vor diesem Wochenende. Die Einheit aus Drebkau hätte gegen FSV Rot-Weiß Luckau am Samstag gewinnen müssen und die Eiche im gleichen Atemzug am Sonntag gegen Viktoria müssen.

Doch am Samstag herrschte Klarheit darüber, dass der Abstieg besiegelt war, da Luckau gegen Drebkau mit 3:1 gewann und somit Drebkau als zweiter Absteiger neben dem SV Guhrow aus der Landesklasse in die Kreisoberliga feststand. So wurde das Spiel gegen Viktoria für die Eiche zum Spiel der Ehre. Denn in der Hinrunde der Saison unterlag man bei den Gästen kurioserweise mit 2:3, obwohl man in der 84. Minute noch mit 2:1 in Führung war.

Einerseits wollte man die Schmach aus dem Hinspiel egalisieren und sich zweitens die Hoffnung auf mögliche Entscheidungen am grünen Tisch bewahren. Im Fussball brodelt gewissenermaßen die Gerüchteküche und wer weiß, was in der Sommerpause noch alles passiert.

Sei es drum, die Eiche wollte sich anständig aus der Kreisoberliga verabschieden und zusammengefasst, hat sie das am letzten Spieltag, auch wenn der 2:0 Sieg etwas glücklich daherkam. Viktoria zeigte bereits vor dem Spiel, dass sie der Eiche nichts schenken würde und ebenfalls voll auf Sieg spielen würde. Währenddessen die Gäste am 30. Spieltag auf einen enormen Kader von 19 Spielern zurückgreifen konnte, musste die Eiche mit drei kurzfristigen Absagen von Emmert, Schulz und Janzen zwei Stunden vor Spielbeginn etwas improvisieren und stellte sich quasi von alleine auf. Zusätzlich hatte man zwei Wechselspieler.

Viktoria kam etwas besser ins Spiel und versuchte gleich mit ihren schnellen, quirligen, jungen Spielern Druck nach vorne zu machen und so kamen sie gleich zu Beginn über die linke Seite zu einem sehenswerten Angriff, der mit einem Lattenkracher endete – nichts passiert sagt man da. Nachdem man zwei weitere Angriffswellen positiv überstand, kam man selbst zu einigen Torgelegenheiten. Nach einem perfekten Pass von Sierralta auf Schultka, konnte dieser knapp vor dem gegnerischen Strafraum im Höchsttempo nur unfair aufgehalten werden, doch der Schiedsrichter konnte aus seiner Sicht das Tuschieren des Gegners nicht erkennen und ließ weiterlaufen. Viktoria schien in der Situation etwas im Glück zu sein, denn das hätte zu 90% die Führung der Eiche bedeutet.

Kurze Zeit später war es dann soweit. Nach einem langen Ball in die Spitze auf Bär, konnte dieser nicht regelkonform attackiert werden und so gab es an der Strafraumgrenze Freistoß für die Eiche. Eingeteilt für die zentralen Varianten waren Schultka und Jahn. Nach kurzer Absprache lief Schultka über den Ball, was den Keeper dazu verleitete einen Schritt in die Ecke der Mauer zu bewegen und somit war der Weg für die Torwartecke frei. Jahn schlenzte den Ball über die Mauer ins rechte obere Eck. Auch wenn ein Spieler in der Mauer den Ball noch leicht abfälschte, stand die Führung zum 1:0 nun fest.

Es entwickelte sich nun ein ausgeglichenes Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten, wobei Viktoria die klareren Torchancen liegen ließ und auch in Eiche-Torwart Reich an jenem Sonntag ihren Meister fand. Reich trug maßgeblich dazu bei, dass die Viktorianer reihenweise vor dem Eiche-Gehäuse verzweifelten. Wenn es ein Spieler durch unsere engmaschige Abwehrreihe schaffte, stand halt die unüberwindbare Mauer im Tor der Branitzer da und ließ nichts und niemand an sich vorbei.

In der zweiten Halbzeit merkte man, dass die Gäste unbedingt etwas Zählbares mit nach Hause nehmen wollten. Ihre Wechselspieler brachten frischen Wind, so dass der Eiche nichts übrigblieb und im eigenen Stadion auf Konter zu spielen. Und so waren es in der zweiten Halbzeit leider die Eiche, die die Chancen zum erlösenden 2:0 nach schönen Kontern liegen ließ. In der großen Sturmphase von den Gästen war es dann wiederum Jahn, der sich am Mittelkreis in der eigenen Hälfte das Leder schnappte. Es gab keine gute Abspielmöglichkeit, und somit setzte er alles auf das Sprichwort: „Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann hau ihn ins gegnerische Tor.“ Kurzer Hand in die Tat umgesetzt ließ sich Jahn die Gelegenheit nicht entgehen, sah, dass der Keeper etwas weiter vor dem Tor stand und erzielte mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte das erlösenden 2:0.

Alles Aufbäumen der Gäste half nichts mehr. Die Eiche war am Sonntag einfach nicht zu bezwingen und so blieb es am Ende beim 2:0. Hut ab auch vor dem Gegner. Wenn diese junge Mannschaft es versteht, so Fußball zu spielen und ihren guten Chancen in Tore umzumünzen, dann werden sie in Zukunft weiter oben in der Kreisoberliga stehen.

Für die Eiche kämpften:

Reich – Halke, Hofmann, Goldammer – Basto, Jahn, Kaschula, Lieb, Schultka – Sierralta, Bär

Tore:

1:0 Jahn

2:0 Jahn 

 

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